Big Data (Massendaten) ist eines der populärsten Schlagwörter der Marktforschung der letzten Jahre. Jedoch impliziert dies nicht unmittelbar einen Paradigmenwechsel und bedeutet auch nicht, dass wir als Marktforscher uns zwangsläufig von unseren wohlbekannten Arbeitsweisen verabschieden müssen. Mehr Daten bedeutet zunächst mehr ins Detail gehen zu können. Dies ist allerdings nur dann ein Vorteil, wenn man auch versteht, was man dabei ausliest und analysiert, und sich nicht im großen „Daten-Dschungel“ verirrt.

Big Data kann dabei zwar ein Teil der Lösung sein, wonach man aber eigentlich strebt sind die Big Insights: fundierte, relevante und nachhaltige Erkenntnisse. Big Insights ist das faktenbasierte Wissen oder die Informationen – also Daten – die, wenn man sie richtig hantiert, neue Wege der Entscheidungsprozesse eröffnen. Durch den Einsatz komplexer systematischer Anwendungen und Instrumente werden tiefgehende Einsichten in die Daten ermöglicht.

Big Insights basieren zu allererst auf einer mehr oder minder großen Vielzahl an diversen Datenquellen. Die unter dem Sammelbegriff Big Data erfassten komplexen, schnelllebigen und oft schwach strukturierten Datenmengen können ein Teil davon sein. Es müssen jedoch nicht immer Massendaten sein, sondern eine kleine, aber zielgerichtete Datenmenge kann unter Umständen bereits ausreichen. Mittels fortgeschrittener Datenanalyse­instrumente, bspw. ökonometrischer Modellierung oder Data-Mining, werden die Daten optimal ausgewertet. Dabei werden versteckte Muster offengelegt, die anschließend durch sinnvolle Interpretation tiefgründige und relevante Erkenntnisse zulassen. Dabei kann auf maschinelles Lernen zurückgegriffen werden, dessen Algorithmen auch aussagekräftige Prognosemodelle erstellen können. Dies ermöglicht den Entscheidungsträgern, sich über mögliche Ergebnisse, Risiken und Chancen zu informieren. Dieser Wandel hin zu einer datengesteuerten Entscheidungsfindung (data-driven decision-making) erhöht die Präzision, verringert die Unsicherheit und trägt zur strategischen Planung in verschiedenen Sektoren bei.

Big Insights kann demnach zu ganz neuen Einsichten und verwertbaren Ergebnissen führen, die das Unternehmen gezielt voranbringen können. Das Konzept fokussiert damit schon im Ansatz auf betriebliche Vorteile und Möglichkeiten für die Förderung des Unternehmensgeschäfts. Darum investieren wir in unseren Projekten auch viel Zeit und Mühe in den Arbeitsschritt der „Übersetzung in die Geschäftssprache“ – der Geschäftssprache unserer Kunden.

Der Schüssel zum Erfolgt liegt nicht in der Konzentration auf die Daten allein, sondern in der deutlichen Verbesserung der aktuellen Entscheidungen mit den verfügbaren Daten. Oftmals sind nicht einmal große Investitionen für die Arbeitsschritte „Sammeln“ und „Aktivieren“ von Daten erforderlich. Wir sehen oft, dass kleine Datenmengen, gut und richtig interpretiert, schneller und kostengünstiger zu besseren, nachhaltigeren und vor allem zuverlässigeren Entscheidungen führen.